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Betr.: "Rendevouz in Paris"

Es ist ein traurig Ding um die Anmut. Im richtigen Leben gibt es sie ja nun schon mal sowieso nicht, und wenn sie uns im Kino ankommt, rufen wir „Lüge“ oder rascheln mit der Haribo-Tüte oder so was. Allein Eric Rohmer, der Meister des gepflegten Sabbelfilms, ist einer, der uns aus der verflixten Rührungslosigkeit rauskriegt, weil er Filme macht, wie andere Leute flirten. Meistens scheint es uns trotzdem, als wäre es das Leben, auch wenn die Figuren reden wie in Büchern und agieren, als wäre es 18. Jahrhundert und Theater. Meistens geht es dann auch noch gut aus! Anders bei „Rendezvous in Paris“: Hier funkt immer der doofe Zufall den flirtvirtuosen Männern ins Geschäft und schenkt den umflirteten Frauen Freiheit. So wie in der letzten Episode: Ein Maler folgt einer schönen Frau – sie geht aber ins Picasso-Museum, wo er eben eine schöne Schwedin schnöde stehenließ. Peinlich das, zumal die Verfolgte auf seine Geistreicheleien schlicht sagt, er sei „nicht genial“ (23 Uhr, ARD). Foto:ARD

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