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Betr.: "Die Prostitutionsehe von Ö.Y.", taz vom 8.3.94

Ich bin sowohl über Stil als auch Stoßrichtung oben genannten Artikels entsetzt und halte ihn in der Frage der Frauenunterdrückung und der AusländerInnenfeindlichkeit für kontraproduktiv und reaktionär. [...] Die besondere Unterdrückung der Frau durch die AusländerInnengesetzgebung wird und wurde mit recht in der taz problematisiert und kritisiert, und auch die Meinung, AusländerInnen seien per se nur Opfer (es gibt auch türkische oder südamerikanische FaschistInnen), muß kritisiert werden. Aber Ute Scheub macht einen haßerfüllten Rundumschlag gegen Männer, Ausländer im allgemeinen und Türken im besonderen [...].

Dieser Artikel zeigt meiner Meinung nach, in welche Sackgasse der reine Antisexismus führen kann, wenn nicht muß. [...] Wenn wir für eine Gesllschaft kämpfen wollen, in der es keine Form der Unterdrückung gibt, das heißt weder Frauenunterdrückung noch Rassismus, Antisemitismus oder Klassenunterdrückung, kommen wir um eine umfassende Gesellschafts- und damit Systemkritik nicht herum. [...] Sylvia Gabelmann, Bad Vibel

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