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nachtragBetr.: Wehrmachtsausstellung

Hans-Erich Volkmanns Text zur Eröffnung der neuen Ausstellung zu den Verbrechen der nationalsozialistischen Wehrmacht in Osteuropa, abgedruckt im taz.mag Nr. 218 vom 1. Dezember unter dem Titel Schweigen ist Schuld, hat viele unserer LeserInnen animiert, die Debatte um den spezifischen Charakter deutscher Gräueltaten fortzuführen.

Leser Manfred Hübner aus Mannheim gibt beispielsweise unserem Autor, Professor am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam, zu bedenken: „Die Wehrmacht erscheint sozusagen als freiwilliger Zusammenschluss von Millionen von Menschen, die jeder für sich die Absicht gehabt hätten, Gewalttaten zu verüben. Ich denke jedoch, dass von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist, dass die Männer zwangsweise zum Krieg eingezogen wurden, dass im Falle von Desertion die Todesstrafe drohte und dass die Angst vor Denunziation allgegenwärtig war.“ Und weiter: „Die Vorstellung, dass die Hauptursache für die damaligen Verbrechen in einer bestimmten psychischen Verfassung der damaligen Individuen liege, die von uns völlig verschieden seien, kann der Erkenntnis den Weg verbauen, dass man auch selbst in die Gefahr solchen Handelns kommen kann.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Januar im Kunstwerke Berlin e. V., Auguststraße 69, 10117 Berlin, Fon (0 30) 24 34 59 50, zu sehen. Weitere Termine: Bielefeld vom 28. Januar bis 17. März im Historischen Museum. Der Ausstellungskatalog erscheint in der Hamburger Edition des Instituts für Sozialforschung im Januar.

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