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■ VerzähltBetr.: Volkszählung

HLT R Stapelweise lagen im Rathaus der Stadt Heide in Dithmarschen Formulare für Mahnschreiben der lokalen Erhebungsstelle an säumige Auskunftspflichtige herum. Ohne weiteres konnten Besucher sich nach Lust und Laune bedienen. Endlich ist Erika Mustermann gezählt worden, sie wohnt in Berlin und wurde ordnungsgemäß in die Liste eines Zählers aufgenommen. Ihre Vormieterin Monika sei „unbekannt verzogen“, erklärte Erika dem Zähler, bevor sie pflichtbewußt den Bogen entgegennahm. In der nordrhein–westfälischen Gemeinde Hüllhorst (Kreis Minden–Lübbecke) will die Erhebungsstelle superschnell Klarheit über den Rücklauf der Zählbögen gewinnen. Zähler wurden angewiesen, sich von Boykott–Verdächtigen umgehend folgenden Text unterschreiben zu lassen: „Hiermit verweigere ich jegliche Auskunft für die Volkszählung 1987, obwohl ich vom Zähler auf die Folgen der Verweigerung hingewiesen wurde“. Nach Angaben des Allgemeinen Studentenausschusses der Uni Frankfurt sind in der Mainmetropole mindestens 1.000 gefälschte Zählerausweise in Umlauf. Die Initiatoren dieser Aktion ausfindig zu machen, sei nicht mehr möglich. Erschreckt mußte eine Erzieherin aus Berlin feststellen, daß ihr Zähler zugleich ihr Vorgesetzter ist. Weil sie ihren Bogen noch nicht zurückgegeben hat, möge die Angestellte sich bei ihm melden, ließ der Chef ausrichten. Richtig stellen möchten Vobo–Gruppen aus dem nordrheinwestfälischen Münster die von den „Westfälischen Nachrichten“ verbreitete Analyse, die Stadt habe sich zu einer „Hochburg der Krawallbewegung entwickelt“. Zwar sei man bemüht, eine „überdurchschnittliche Boykottrate“ zu erzielen, trotzdem werde Münster sich weiterhin mit dem Titel „Hochburg des westfälischen Karnevals“ begnügen müssen. Taz–Vobo–Telefon: täglich 11–15 Uhr, 030–4609–203/269

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