: Betr.: Südafrikanische Wahrheitskommission
Für die südafrikanische Wahrheitskommission läuft die Zeit ab. Bis Ende des Jahres soll sie ihre Arbeit beendet und ein möglichst vollständiges Bild der Menschenrechtsverletzungen während der Apartheid-Zeit erstellt haben. In den ersten Monaten ihrer zweijährigen Amtszeit lag der Schwerpunkt auf öffentlichen Anhörungen von Opfern und Hinterbliebenen. Seit Juli finden nur noch Spezialanhörungen zu einzelnen Themenkomplexen und Amnestieanhörungen für Täter statt. Dem zuständigen Ausschuß für Amnestierung liegen mehr als achttausend Anträge vor. Wer für politische Verbrechen ein volles Geständnis ablegt, geht straffrei aus. In diesen Tagen kommt Südafrikas Vergangenheitsbewältigung wieder ins Gerede. Morgen soll Nelson Mandelas Exfrau Winnie vor der Wahrheitskommission Stellung zum Vorwurf nehmen, sie persönlich habe 1988 ihren Anhänger Stompie ermordet. Es gibt inzwischen auch andere Versuche in Südafrika, mit der Vergangenheit umzugehen. Das Foto zeigt Schauspieler im Township Daveyton, die einen Überfall der Geheimpolizei für ein Theaterstück nachspielen.
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