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Betr.: Spanien

Nichts hat Spanien so geprägt wie die Forderungen der nationalen Minderheiten nach Autonomie und Sonderstatuten. Allen voran marschierten seit jeher Katalanen und Basken. Die spanische Republik führte 1931 nach 200 Jahren wieder Autonomiestatute ein – und zerbrach daran. Sie waren ein wesentlicher Grund für den Ausbruch des Brügerkriegs, der Franco an die Macht brachte. „Einheitlich und groß“ war das Land, bis der Generalissimo 1975 verstarb. Die Verfassung von 1978 wurde dem Wunsch der Regionen nach eigener Regierung, Sprache und Kultur wieder gerecht und teilte das Land in 17 „Comunidades Autonomas“ auf. Eine herausragende Stellung haben das Baskenland, Katalonien und Galicien erlangt. Die Verfassung wurde unter der sozialistischen PSOE mit Leben gefüllt: Schulwesen in der Landessprache, eigene Gesundheitssysteme und Steuereinnahmen sowie umfangreiche Gesetzgebungskompetenz sind in den drei nordspanischen Regionen heute selbstverständlich. Auch die übrigen Regionen, die vor 1978 nie über Autonomie verfügten, sollen langsam unabhängiger von der Zentralregierung werden, allerdings nicht an den Status der drei anderen heranreichen.

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