: Betr.: Sonderangebot
Sonderangebot bei Rudis An- und Verkauf gestern in der Schanzenstraße: ein Sarg mit Spitzeneinlage. Und sogar untendrunter verziert: Da klebte ein Kuckuck, denn Rudi hatte das Erdmöbel auf der Gerichtsvollzieher-Auktion ersteigert. Wollte eine ehrliche Haut Spielschulden nicht mit ins Grab nehmen, hatten raffgierige Erben jegliche Pietät fahren lassen? Egal, Rudi bot das Schnäppchen auf dem Trottoir für milde 250 Mark an und erregte damit nicht nur Kauflust, sondern auch die Gemüter der Passanten, die zwischen blankem Schrecken und herzhaftem Gelächter schwankten. Eine Wirtschafterin aus der Herbertstraße raste ebendorthin, um einer Domina die Offerte zu flüstern. Zugegriffen haben allerdings zwei, nach Augenzeugenberichten verteufelt angepunkte junge Leute, die bisher wohl kein passendes und bezahlbares Bettchen beim St.Anschar-Institut fanden und nun sicher sanfter ruhen. FOTO:PAN-FOTO/G.ZINT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
