: Betr.: Rodney King
Einer der vier Polizisten, die 1991 in Los Angeles den Schwarzen Rodney King zusammengeschlagen hatten, muß sich bald erneut vor einem Gericht verantworten. Ein Richter beschloß jetzt die Eröffnung eines neuen Prozesses gegen Laurence Powell, der nach der Videoaufzeichnung eines Amateurfilmers 44 Schläge auf den am Boden liegenden King abgegeben und sich über die Schmerzen des Opfers auch noch amüsiert hatte.
Der neue Prozeß soll nach Angaben des Richters nicht wieder in L.A. stattfinden. Es werde nach einem Ort gesucht, der die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung weitgehend widerspiegele, hieß es. Das gleiche gelte für die Auswahl der Geschworenen, die im ersten Verfahren alle Weiße waren. Am Freitag soll entschieden werden, wo der neue Prozeß stattfinden wird. Außerdem wird geprüft, ob sich alle vier Polizisten wegen Verletzung der Bürgerrechte Kings ein weiteres Mal vor Gericht verantworten müssen. Der Freispruch der vier Polizisten hatte blutige Unruhen in mehreren US- Städten ausgelöst. Am Sonnabend demonstrierten deshalb Tausende Menschen in Washington unter dem Motto „Save our Cities!“. Der Protestmarsch wurde unter anderen vom Demokraten Jesse Jackson und vom New Yorker Bürgermeister David Dinkens angeführt.
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