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Betr.: Presse- und Informationsdienst der DDR-Regierung

Ausgerechnet vom Bundesinnenministerium erhofft sich der Presse- und Informationsdienst der DDR-Regierung Hilfe. Er bittet nämlich darum, den vier westdeutschen Großverlagen Bauer, Burda, Gruner+Jahr und Springer den von Ostberliner Seite nicht genehmigten Zeitungsvertrieb zu verbieten, der in der DDR seit März flächendeckend stattfindet.

Der Verdrängungswettbewerb war in den letzten Tagen durch die Konkurrenz der vier untereinander noch verschärft worden. So wird der ursprünglich vereinbarte dreifach höhere Verkaufspreis in DDR-Mark nicht mehr für alle Westmedien erhoben. Die Existenz von DDR-Verlagen mit mehreren Tausend Arbeitsplätzen werde bewußt aufs Spiel gesetzt, macht der Presse- und Informationsdienst geltend.

Zur gleichen Zeit sind die DDR-Printmedien wegen des Wegfalls von bisherigen Subventionen gezwungen, die Verkaufspreise zu erhöhen. Seit heute müssen ihre Leser bis zu dreimal so viel wie bisher hinblättern. Das 'Neue Deutschland‘ kostet beispielsweise statt 15 Pfennig nun 55 Pfennig. Es liegt damit am oberen Ende der Preisskala für DDR-Zeitungen. Auch die 'Berliner Zeitung‘ und das LDP-Blatt 'Der Morgen‘ kosten jetzt 50 Pfennig. Die Jugendzeitung 'Junge Welt‘ ist jetzt für 40 Pfennig erhältlich, die Ost -Berliner Boulevardzeitung 'BZ am Abend‘ für 30 Pfennig. Auch die Zeitschriften werden teurer: Die 'Neue Berliner Illustrierte‘ wird 1,50 Mark kosten, ebenso wie die Frauenzeitschrift 'Für Dich‘. Beide kosteten zuvor 60 Pfennig. Alle Zeitungen und Zeitschriften erhöhten auch ihre Abonnementpreise.

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