: Betr.: PDS
Wie hältst du es mit dem Regieren? Die Gretchenfrage der PDS beantwortete jüngst ihr Vordenker André Brie mit einem klaren Ja, der Vorsitzende der Bundestagsgruppe, Gregor Gysi, empfiehlt seiner Partei zumindest, sich auf eine Regierungsbeteiligung vorzubereiten, denn er könne den PDS- Wählern kaum erklären, „warum wir nein sagen“.
Die sächsische Landtagsabgeordnete Christine Ostrowsky plädiert gar „für einen eigenen Weg statt links von der SPD“. Den will der Parteivorsitzende Lothar Bisky jedoch nicht beschreiten. Die PDS ist für ihn immer noch eine sozialisitsche Partei. Auch von einer Beschränkung auf ihr Kernland will er nichts wissen. Ein Rückzug auf Ostdeutschland brächte, so seine Befürchtung, „eine große geistige Verengung“. Einer Regierungsbeteiligung steht jedoch auch er offener gegenüber.
Ausgelöst wurde die Debatte darüber durch den Sieg der Partei bei der Fusionsabstimmung in Berlin und Brandenburg, befördert wurde sie durch die Krise der Großen Koalition in Mecklenburg-Vorpommern, die kurzzeitig die Möglichkeit eines SPD-PDS- Bündnisses wahrscheinlich werden ließ.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen