: Betr.: Marco Bode
Fußballprofi Marco Bode (29) hat in den letzten Monaten innerhalb der Branche deutlich an sportlicher Wertschätzung gewonnen. Jahrelang lief er als Ergänzungsspieler im DFB-Team mit. Heute steigt er als wichtiger Akteur in den Flieger, der morgen im für den DFB immens wichtigen EM- Qualifikationsspiel in Nordirland über die linke Bahn die entscheidenden Flanken schlagen soll. Inzwischen gilt er sogar dem ehemaligen Fußballprofi Günter Netzer als vorbildhafter „Junge, der sehr professionell mit allem umgeht“. Bode, ein linksfüßiger Kreativspieler, ist seit 1988 bei Werder Bremen. Unlängst verlängerte er trotz anderer Optionen bis 2001, angeblich weil man ihm den Posten des Sportdirektors versprach. Falsch, sagt er nun: „Zugesagt wurde nichts.“
Bode wurde lange über das Klischee des „anderen“ Profifußballers rezipiert, der offenbar unbeeindruckt von Branchengepflogenheiten lebte, zudem studierte und auf Fragen kluge Antworten gab. Der Bremer Kollege Christian Brand allerdings nannte ihn unlängst im „kicker“ Marco „Bluff your way“ und behauptete, Bode täusche sein „vermeintliches Wissen“ nur vor.
taz-Mitarbeiter Jürgen Rollmann, selbst einst Profi bei Werder, testete die Substanz des Ex-Kollegen. „Ich weiß“, sagte der subtile Bode ihm, „daß ich mit meinem Image als intellektueller Profi zu kämpfen habe.“ Meint er das ernst? Bodes Aussagen, sagt jedenfalls Netzer, seien ihm „eine pure Freude“. Foto: Imago/Team 2
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