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Betr.: Landminen

Tith Poue und seine Freunde waren beim Schlagen von Holz, als der Unfall passierte. Sie hatten nicht damit gerechnet, daß dieses Wäldchen in der Nähe des Flüchtlingslagers vermint sein könnte. Doch hier befand sich einmal ein Basislager der Roten Khmer. Poue bog gerade dreißig Meter vom Pfad ab, als er auf eine kleine chinesische Plastikmine trat, die seinen linken Fuß zerriß. Die beiden Freunde liefen herbei, banden schnell sein linkes Bein ab, trugen ihn zwei Kilometer und brachten ihn auf einem Ochsenkarren zur Hauptstraße. Sie hielten ein motorisiertes Taxi an, das zufällig vorbeikam und sie zum Krankenhaus fuhr. Dort wurde das Bein oberhalb des Knöchels amputiert. Nach ungefähr einem Monat kehrte er in sein Dorf zurück. In einer Prothesenwerkstatt in Battambang im Nordwesten erhielt er einen künstlichen Fuß angepaßt. Drei Monate später konnte er, mit einem kaum wahrnehmbaren Hinken, wieder gehen.

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