: Betr.: Der Papstbesuch und grüne Frauen
Den Papst, der Ende April auch das Rheinland besuchen wird, wollten grüne Frauen mit besonderer Aufmerksamkeit empfangen. Sie entwarfen eigens zu diesem Anlaß ein großes Plakat in tiefblauer Farbe. Doch kaum hatten sie es dem Drucker überlassen, liefen in der Bonner Parteizentrale der Grünen schon die Telefone heiß: „Einstampfen“, forderte der Landesvorstand der Hessen–Grünen, und die Baden–Württemberger kündigten drohend an, sich sofort davon zu distanzieren. Stein des Anstoßes war natürlich nicht die blaue Farbe. Es war das Bibelzitat (“Ich fand das Weib bitterer als der Tod“), das die grünen Weiber inmitten der tiefblauen Fläche plaziert hatten. Schließlich hätte mann in der Bibel auch frauenfreundliche Zitate finden können, schimpften die grünen Herren am Telefon. Und überhaupt sei der Satz, den die Frauen ganz unten auf dem Plakat vermerkt hatten: „Christliche Tradition ist frauenfeindlich“, viel zu pauschal. In der Kirche gebe es schließlich auch andere Christen. In der Tat nicht auszudenken, wenn nach Kardinal Höffner nun auch der Papst das Tischtuch zwischen Kirche und grüner Partei zerreißen würde...
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen