: Betr.: Bosnien
Der Magnum-Fotograf Gilles Peress war im Sommer letzten Jahres für drei Monate in Zentralbosnien, in der Gegend von Tusla, Mostar und Sarajevo. Er hat die Bilder, die er von dort mitbrachte, ohne Legende, ohne Nach- und Hinweise zu einem Album vereinigt, das den elegischen Titel „Farewell to Bosnia“ trägt. Man kann sich nach Betrachten dieser Bilder von der Zerstörung gut vorstellen, daß Peress einfach keine Lust hatte zu erklären, den eingefangenen Schmerzen Sinn zu geben. Recht so: Den Subtext zu seinen Bildern voller Körper, für die niemand Verwendung hat außer ihren Schindern, liefern ja weiterhin täglich die Nachrichten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen