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Besuch vom Staatsanwalt

■ Metallgesellschaft und Chef-Wohnungen durchsucht

Frankfurt (AP/dpa) – Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat gestern die Zentrale der Metallgesellschaft sowie die Privatwohnungen des ehemaligen MG-Chefs Heinz Schimmelbusch und Ex-Finanzvorstands Meinhard Forster durchsucht. Die Behörden ermitteln seit einigen Wochen gegen die beiden vor Weihnachten gefeuerten Vorstandsmitglieder wegen Verstoßes gegen das Aktiengesetz und Untreue. An der Aktion waren 25 LKA-Beamte und mehrere Staatsanwälte beteiligt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende des haarscharf am Bankrott vorbeigeschrappten Rohstoff- und Technologiekonzerns, Ronaldo Schmitz, hatte auf der außerordentlichen Hauptversammlung vor einer Woche Schimmelbusch und Forster die Hauptschuld an der Finanzmisere gegeben. Schimmelbusch habe die Liquiditätsschwierigkeiten durch die riskanten Ölterminspekulationen in den USA verschwiegen, so der Vorständler der Deutschen Bank, außerdem seien dem Aufsichtsrat frisierte Vorstandsprotokolle vorgelegt worden. Schimmelbusch, der sich nach seiner Kündigung nach New York zurückzog, wieß die Anschuldigungen zurück: MG- Kontolleur Schmitz sei über die Öltermingeschäfte bereits im Sommer informiert gewesen.

Die MG war an den Rand der Zahlungsunfähigkeit geraten und nur mit Hilfe einer Kapitalspritze der Banken von 3,4 Milliarden Mark gerettet worden. Nach dem Beinahe-Zusammenbruch des vierzehntgrößten deutschen Industrieunternehmens war heftige Kritik am Aufsichtsrat laut geworden: Das Gremium, in dem mit den Großaktionären Deutsche und Dresdner Bank, Daimler und Allianz das Establishment der deutschen Wirtschaft vertreten ist, habe seine Kontrollfunktion vernachlässigt.

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