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Bestrafung für Umweltsünder

■ Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft fordert schärfere Gesetze gegen Umweltkriminalität

Köln (dpa) - Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und Mitglied der CDU, Hermann Lutz, hat schärfere gesetzliche Maßnahmen gegen Umweltkriminalität und eine Bestrafung der eigentlichen Umweltsünder verlangt. Er vermisse in der Bekämpfung dieser Kriminalität die Eile und die Strenge, die der Gesetzgeber in jüngster Zeit bei der Bekämpfung des Terrorismus gezeigt habe, meinte er am Freitag in der GdP–Zeitschrift „Deutsche Polizei“. Nach herrschender Auffassung der Rechtsprechung lasse sich das Strafrecht nicht gegen „juristische Personen“ wie etwa gegen eine Firma anwenden, sondern nur gegen natürliche Personen. Daher sollte auch bei der Bekämpfung der Umweltkriminalität der Begriff des „Organisationsdelikts“ eingeführt werden, meinte Lutz. „Wenn Umweltverschmutzer am Rhein die Gesundheit von Hunderttausenden von Menschen gefährden, wird die nicht gerade notleidende Chemieindustrie gerade noch mit albernen Geldstrafen belegt, falls es überhaupt zur Verurteilung kommt“, schrieb Lutz. Der beste Schutz vor der Gefahr, eine ganze Branche zu kriminalisieren, sei der konsequente Weg, die eigentlichen Täter zu ergreifen und zu bestrafen.

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