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Besser billige Bildung

Drei Hamburger Weiterbildungsinstitute sollen „verzahnt“ werden. Ein Konzept zum Jobabbau, befürchten Kritiker  ■ Von Judith Weber

Hamburger Bildungsholding könnte das Unternehmen heißen, oder Landesbetrieb Bildung. Egal jedoch unter welchem Namen: Die Volkshochschule (VHS), die Stiftung Berufliche Bildung und das Hamburger Bildungszentrum (HBZ) sollen miteinander verzahnt werden. „Es gab eine entsprechende Tischvorlage bei der Sitzung des VHS-Vorstands in dieser Woche“, bestätigt Achim Meyer auf der Heyde, Leiter des Amtes für Weiterbildung. Beschlossen sei noch nichts; allerdings „könnte die Vergabe eines Prüfauftrags bei der nächsten Vorstandssitzung auf die Tagesordnung kommen“.

Die drei Bildungsunternehmen würden besser und billiger arbeiten, wenn sie miteinander verknüpft wären, so die Bilanz der Tischvorlage vom vergangenen Dienstag. Es „existieren Parallelstrukturen, die eine bedarfsgerechte und ökonomische Angebotsgestaltung konterkarieren“, heißt es in dem Papier.

Denn während sich in anderen Städten allein die VHS um Bildung jenseits der Schulbank kümmert, gibt es in Hamburg zwei weitere staatliche Lehrbetriebe. Das HBZ ist vor allem für Ausbildung und Betreuung von Jugendlichen zuständig; die Stiftung Berufliche Bildung versorgt hauptsächlich Arbeitslose. Die Volkshochschule soll nun prüfen lassen, wie die drei Träger entweder sinnvoll miteinander kooperieren oder eine übergreifende Holding gründen könnten. Wenn der Vorstand zustimmt, würde ein solcher Auftrag noch in diesem Herbst vergeben; Ende Februar wäre das Ergebnis da.

„Das ist letztlich ein Konzept, um Arbeitsplätze abzubauen“, kritisiert Andreas Hamm von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Idee. Er fürchtet um das breite Kursangebot sowie um die Jobs von MitarbeiterInnen, die bei einer Verknüpfung überflüssig werden könnten.

Die direkt Betroffenen bleiben gelassener. „An sich eine interessante Idee“, findet Willi Kuminek, der im Vorstand des HBZ sitzt. „Wenn wir unseren pädagogischen Standard trotzdem halten können, sind größere Einheiten durchaus sinnvoll.“ Ansonsten bleibt abzuwarten, was der Vorstand der Volkshochschule beschließt, sagt auch Beate Buchwald von der Stiftung Berufliche Bildung: „Bei uns ist das noch kein Thema.“

Stiftung und HBZ basteln ohnehin an einer Umstrukturierung, wenn auch nur in einzelnen Bereichen. In Kürze werden beide Betriebe ihre Angebote für Jugendliche vereinen. Die Stiftung Berufliche Bildung will außerdem ihre Verwaltung verselbständigen und zu einer Servicegesellschaft ausbauen. Die soll beispielsweise die Abrechnungen und die Buchhaltung für Kindergärten erledigen.

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