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Besetzer in Manila vor Kapitulation

■ Ramos Armee setzte Tränengas ein und fordert die Marcos–treuen Rebellen zum Rückzug aus Fernsehstation auf / Besetzer fordern Armeereform und Garantien für Gewaltverzicht

Manila (afp/dpa) - Gegen die Rebellen, die einen Tag nach dem Scheitern eines Militärputsches auf den Philippinen immer noch einen privaten Fernsehsender in Manila besetzt hielten, hat die Armee am Mittwoch Tränengas eingesetzt. Diesem Einsatz war kurz zuvor ein über den Armee–Rundfunk verbreitetes Ultimatum vorausgegangen, in dem die rund 190 aufständischen Soldaten und die 50 mit dem Ex–Diktator Marcos sympathisierenden Zivilisten in dem Gebäude zur Kapitulation aufgefordert wurden. Nach dem Tränengaseinsatz wurden die Rebellen erneut aufgefordert, sich zu ergeben. Dpa und UPI zufolge hatten die Besetzer prinzipiell zugesagt, die Station zu verlassen und die Waffen zu strecken. Der Rebellenführer, Oberst Canlas, hat am Mittwoch jedoch um „etwas Zeit“ gebeten, um die „Rückzugsmodalitäten“ auszuarbeiten. Er wollte nicht sagen, wie lange er für die ganze Aktion braucht. Die Rebellen fordern, daß Offiziere bei Erreichen der Altersgrenze ihre Posten aufgeben, daß alle Soldaten, auch Anhänger von Marcos, gleich behandelt werden, daß die philippinische Armee reformiert wird, zivile Anhänger der aufständischen Truppenteile sich erneut vor dem Sendegebäude versammeln dürfen und Garantien abgegeben werden, daß gegen die Rebellen keine Gewalt angewandt wird. Die neue Krise in Manila war am Donnerstag letzter Woche durch ein Blutbad ausgelöst worden, als Soldaten das Feuer auf demonstrierende Bauern eröffneten und 19 Personen töteten. Das Lager um Präsidentin Corazon Aquino ist überzeugt, daß die Militärs die Regierung vor der für Montag vorgesehenen Volksabstimmung über eine neue Verfassung destabilisieren wollen.

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