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Bertrams Kontakte

■ Im Untersuchungsausschuß zur Korruptionsaffäre stand der allseits bekannte Baubetreuer Bertram Rede und Antwort

Bertrams Kontakte

Im Untersuchungsausschuß zur Korruptionsaffäre stand der

allseits bekannte Baubetreuer Bertram Rede und Antwort

Erneut stand gestern der Münchner Baubetreuer Bernd Bertram vor dem Untersuchungsausschuß zur Korruptionsaffäre. Wieder ging es um den Umfang seiner Beziehungen zu hochgradigen Berliner Politikern. Für seine Kontaktfreudigkeit lobte er als erstes Heinrich Lummer, den er zahllose Male getroffen haben will. „Lummer war eine meiner Spitzen in Berlin, er hat mich wahnsinnig unterstüzt“, berichtete Bertram dem Ausschuß. Er versicherte, daß Lummers Dienste nicht belohnt worden seien. Die Eintragung „Lummer 80.000“ sei von seinem früheren Partner Dickelt gemacht worden.

Auch einem anderen Eintrag „Lu 90.000“, der ihm von der AL vorgehalten wurde, maß er keine Bedeutung bei. Er habe sich manchmal Forderungen notiert, von denen er annahm, daß der Betreffende sie stelle.

Auch den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen traf er mindestens dreimal. Das erste Mal 1982, noch als CDU -Fraktionsvorsitzenden, kurz vor einer entscheidenden Bauausschußsitzung, die die Bebauung der Rudower Felder zum Thema hatte.

Schließlich berichtete der frühere Bauunternehmer von mehreren Treffen mit Klaus Landowski, von einem der „maßgeblichen Leute der CDU-Betonriege“. Dessen Bedeutung habe er aber erst 1984 voll erkannt. Eine im Zusammenhang mit diesem Treffen genannte Parteispende von einer Million Mark, die aus einem Bauvorhaben übrig geblieben sei, habe es nie gegeben. Wo dieses Geld hingeflossen ist, wußte Bertram allerdings nicht zu sagen. Bertram solle am Donnerstag erneut gehört werden. bmm

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