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■ Press-SchlagBerti wird 66

„Man sollte die Vergangenheit ruhen lassen“, forderte Bundestrainer Berti Vogts vor dem heutigen Länderspiel gegen die Niederlande in Rotterdam (20.15 Uhr, Sat.1). Nun gut. Kein Wort also über den trikotmißbrauchenden Koeman und den spuckgewaltigen Rijkaard, schweigen wir über Nanningas Nasenzieher bei Bernd Hölzenbein 1978 in Argentinien, lassen wir unerwähnt, wie ein gewisser Vogts 1974 die Waden des großen Cruyff malträtierte, und breiten wir erst recht einen barmherzigen Mantel des Vergessens über die fußballerische Lehrstunde, die das deutsche Team bei der EM 1992 in Göteborg von Gullit, van Basten, Bergkamp und Co. verabreicht bekam. Statt dessen freuen wir uns mit dem Bundestrainer darauf, wie Mario Basler, der Mehmet Scholl inzwischen nicht nur in der Nationalelf, sondern auch bei Bayern aus dem Mittelfeld kicken will, „Jürgen Klinsmann in Szene setzen kann“ und „90 Minuten Tempofußball“ spielen muß.

Einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit können wir uns aber doch nicht verkneifen. Schließlich hat Berti Vogts heute eine Art Jubiläum. Seit er am 29. August 1990 beim 1:1 des frischgekürten Weltmeisters gegen Portugal in Lissabon erstmals den ungehemmten Spott der deutschen Medien zu spüren bekam, durfte er 66 Mal den Chef mimen, genauso oft wie zuvor Franz Beckenbauer. Im letzten Jahr wundersam zu einer Art Trainerkoryphäe mutiert, hat er sogar sechs Spiele mehr gewonnen als sein übermächtiger Vorgänger. Leider bisher immer die falschen. Matti

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