: „Berni“ geht
Düsseldorf (taz) - Bernhardiner wirken trotz ihres gewaltigen Körperumfangs eher gemütlich als beängstigend, eher bullig-tapsig als aggressiv. Auf diese schwerfällige Hunderasse verfiel die Junge Union 1985, als es darum ging, für den Düsseldorfer CDU-Spitzenkandidaten Bernhard Worms einen tierischen Sympathieträger zu finden. Und so ward „Berni“, der Bernhardiner, geboren. Doch anders als dem Comic-Helden blieben „Berni“ nur Niederlagen vergönnt, was seine Freunde aber bisher nicht von seiner Seite trieb. Gestern erwischte es „Berni“ aber doch. Der geliebte Dienstwagen ist futsch: Die CDU wählte Generalsekretär Helmut Linssen zum neuen Fraktionschef. „Berni“, der wie kein anderer die Parole des Kölscher Klüngels -„mer kenne uns, mer helfe uns„- verstand, wird mit einem Bundestagsmandat abgefunden.
Walter Jakobs
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen