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Berliner PanAm-Piloten haben massive Existenzängste

Tegel. Die Berliner PanAm-Piloten haben Lufthansa-Chef Heinz Ruhnau, dessen Gesellschaft den innerdeutschen Flugbetrieb von PanAm mit Beginn des Winterflugplans übernimmt, um Hilfe ersucht. Die Piloten, die zum Teil über 26 Jahre Dienstzeit in Berlin absolvierten, bedauern in ihrem gestern veröffentlichten Schreiben, daß die Lufthansa zwar 600 deutsche Angestellte, aber keine Piloten übernehmen wolle.

Die 160 Flugzeugführer fragen, ob es nicht aus sozialen und vor allem wirtschaftlichen und flugtechnischen Gründen sinnvoll sowie moralisch verantwortungsbewußt wäre, die PanAm-Piloten in die Lufthansa einzugliedern. Für die hohe Qualifikation der Flugkapitäne spreche auch die Tatsache, daß sie durchschnittlich auf mehr als 15.000 Flugstunden zurückblicken könnten. Wenn die Lufthansa neu angestellte und von ihr selbst ausgebildete Piloten einsetzen, bedeute dies, daß mindestens 150 PanAm-Piloten und ihre Familien die Stadt verlassen müßten und ein Teil arbeitslos würde.

In einer zusätzlichen Presseerklärung heißt es weiter, bei den PanAm- Angestellten herrsche Angst, »die teilweise in Hoffnungslosigkeit umschlägt, weil sie nicht wissen, ob sie weiter in dieser ihnen zur Heimat gewordenen Stadt leben und arbeiten können«. Davon seien nicht nur die amerikanischen Piloten, sondern auch deutsches Bodenpersonal betroffen, die ihre Arbeitsplätze verlieren werden oder unter völlig neuen und zum Teil unakzeptablen Bedingungen weiterbeschäftigt werden sollen. dpa

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