: Berliner Flugverkehr beinahe abgestürzt
■ Keine neue Konkurrenz für Pan Am und BEA in den Korridoren
Berlin (ap) - Trotz anhaltender Kontroversen haben die Westalliierten am Wochenende einer teilweisen Neuordnung des Berlin– Flugverkehrs zugestimmt. Am Sonntag startete vom Flughafen Tegel erstmals seit der Monopolisierung der Berlin–Flugstrecken vor zwölf Jahren wieder eine Maschine der British Airways nach München. Mit dem Flug BA 3187 bedient British Airways viermal täglich wieder eine Strecke, die bisher nur vom amerikanischen Konkurrenten Pan Am beflogen wurde. Die Alliierten konnten sich nach intensivem Drängen der Bundesregierung und des Berliner Senats erst 24 Stunden vor dem Inkrafttreten der neuen Flugpläne von British Airways zu einer Teilgenemigung durchringen. Eine Genehmigung des Sommerflugplans der Pan Am, der erst am 3.April in Kraft tritt, gilt als sicher. Vorab positiv entschieden wurden tägliche Flüge von Pan Am Express nach Hannover. Die Gesellschaft hatte auch Flüge in andere Städte beantragt. Genehmigt wurden auch die Sommerflugpläne von Air France und Dan Air. Damit steht die bisherige Aufteilung der Strecken unter den alliierten Fluggesellschaften vor dem Ende. Demgegenüber zeichnet sich nach Angaben aus Bonn noch keine Entscheidung unter den alliierten Luftfahrtattaches über die Neuzulassung von vier weiteren amerikanischen Fluggesellschaften im Berlin–Verkehr ab. Die Anträge von American Airways, Continental, TWA und Northwest hatten zu heftigen Auseinandersetzungen über die Frage eines möglichen Verdrängungswettbewerbs geführt. Die Verzögerung der Entscheidung über den Sommerflugplan von British Airways bis zur letztmöglichen Stunde ist nach Einschätzung aus westalliierten Kreisen ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte des Berlin–Flugverkehrs. Bei British Airways hatte es bereits Befürchtungen gegeben, daß bei einem Ausbleiben der Entscheidung Start– und Landerechte beeinträchtigt werden könnten. Bei den drei alliierten Fluggesellschaften Pan Am, British Airways und Air France liegen seit Ende des Krieges alle Streckenrechte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen