piwik no script img

Archiv-Artikel

Berittene Weißkittel

Gesundheitsreform auf Japanisch: Jedem Arzt sein Pferd

TOKIO dpa/taz ■ Während hierzulande Ärzte aufgrund der Gesundheitsreform immer ärmer und ärmer werden und sich teilweise schon aus öffentlichen Abfalleimern ernähren, haben andere Länder den wahren Wert des Arztberufs erkannt. Das größte Krankenhaus der japanischen Stadt Tono bietet jedem Arzt, der sich dort bewirbt, als Geschenk ein Pferd an. In dem für seine Pferdezucht bekannten Ort Tono fehlen vor allem Gynäkologen, Augen- und Kinderärzte. Damit könnte Tono zum leuchtenden Beispiel für einen neuen Umgang mit den Weißkitteln werden. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sollte dringend einen Pferdeparagrafen in die Gesundheitsreform aufnehmen. Und die Ärzteverbände sollten ihre Proteste unter das Motto stellen: „Jedem Arzt sein Pferd“. Denn wo kommen wir denn hin, wenn Ärzte sich nicht einmal mehr ein Pferd leisten können.