: Berichtigungen
Calvin Trillin hat die Anregung der taz aufgegriffen und die Berichtigung als eigenes literarisches Genre erkannt. ■
14. Januar
Aufgrund eines redaktionellen Versehens kam es in dem Bericht auf der Theaterseite am letzten Freitag zu einer bedauerlichen Verwechslung zweier Personen im Zusammenhang mit der Inszenierung des Stückes Waiting for Bruce, einer Farce, die gegenwärtig im Rivoli vorbereitet wird. Bei Ralph W. Murtaugh Jr. handelt es sich um einen New Yorker Anwalt; er ist einer der Sponsoren, die das Stück finanzieren. Hilary Murtaugh spielt in dem Stück die Rolle der „Unschuld vom Lande“. Zwischen den beiden Murtaughs besteht keinerlei Verwandtschaft. Außerdem ist es nicht zutreffend, daß Mr. Murtaugh während der Proben, bei denen unser Reporter anwesend war, mehrfach „über die Bühne getänzelt“ sein soll.
25. März
Aufgrund einer unglücklichen Verkettung von Übermittlungsfehlern enthielt unser gestriger Bericht über ein vom Frauenforum der Stadt Rye veranstaltetes Symposium die Frage, welche Bedeutung der Unordentlichkeit als Ursache von Gewalttätigkeiten innerhalb der Familie zukommt, mehrere Fehler. Die Moderatorin des Symposiums, Laura Murtaugh, ist nicht „geschieden und Mutter von acht Kindern“. Mrs. Murtaugh, die Präsidentin des Vorstands des Frauenforums, ist vielmehr verheiratet mit Ralph W. Murtaugh Jr., einem Rechtsanwalt, der in Manhattan praktiziert. Die Äußerung „Er ist mit Schweinen aufgewachsen und benahm sich auch wie ein Schwein“ wurde von Mrs. Murtaugh aus dem Protokoll eines Prozesses gegen eine Frau aus Ohio zitiert, die sich gegen den Vorwurf der Körperverletzung mit dem Hinweis auf die angebliche Unordentlichkeit ihres Ehemannes verteidigte, und bezog sich in keiner Weise auf Mrs. Murtaughs eigenen Ehemann. Mr. Murtaugh ist in New York aufgewachsen.
4. April
Zu unserem in unserer gestrigen Ausgabe erschienenen Beitrag über das zunehmend häufigere Auftreten von Unstimmigkeiten zwischen Anwälten und ihren Klienten ist zu bemerken, daß das anonyme Zitat, in dem die New Yorker Anwälte Newton, Murtaugh & Clayton als „Schakale“ bezeichnet wurden, die „hinter Krankenwagen herrennen“, nicht abgedruckt werden dürfen, ohne den Betroffenen Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu geben. Außerdem enthielt die dem Artikel beigefügte Tabelle unrichtige Angaben zu der Anzahl der aufgewendeten Arbeitsstunden, die Newton, Murtaugh und Partner ihren Klienten üblicherweise in Rechnung stellen. Ein Sprecher des Anwaltsbüros versicherte, der betreffende Partner, der geäußert hatte, er stelle seinen Kleinten „an einem guten Tag fünfunddreißig oder vierzig Stunden“ in Rechnung, habe dies selbstverständlich ironisch gemeint. Ein Tag habe schließlich nur vierundzwanzig Stunden. Derselbe Artikel enthielt auch eine Reihe fehlerhafter Angaben über den Vornamen und den beruflichen Werdegang eines der Seniorpartner der Anwaltskanzlei. Der richtige Name des Betreffenden lautet Ralph W. Murtaugh Jr. Die Kanzlei hat keinerlei Verbindungen mit einer Person namens Hilary Murtaugh. Ralph W. Murtaugh Jr. hat auch niemals auf dem Broadway eine „Unschuld vom Lande“ gespielt.
29. April
Aufgrund eines Computerfehlers wurde in den Morgenausgaben am letzten Mittwoch irrtümlich ein falscher Name für die Person angegeben, die im Zusammenhang mit einer Serie von Raubüberfällen auf Kücheneinrichtungsgeschäfte auf der West Side von Manhatten festgenommen worden ist. Unter dem Verdacht, der sogenannte „Pesto-Bandit“ zu sein, wurde Raymond Cullom (22) aus Queens von der Polizei verhaftet. Ralph W. Murtaugh III (19) aus Rye hätte als zweitplazierter Teilnehmer am jährlichen „Squash-für-Kinder„ -Wohltätigkeitsturnier in Rye erwähnt werden sollen und nicht, wie bedauerlicherweise geschehen, als vermeintlicher Räuber.
18. Mai
Aufgrund eines bedauerlichen Übermittlungsfehlers wurde irrtümlich im Immobilienteil unserer letzten Sonntagsausgabe ein Einfamilienhaus im Kolonialstil in der Weeping Bend Lane mit vier Schlafräumen, das sich im Besitz von Mr. und Mrs. Ralph W. Murtaugh Jr. befindet, zum Preis von 17.500 Dollar zum Verkauf angeboten. Das Haus steht nicht zum Verkauf. Es weist im Gegensatz zu den im Inserat enthaltenen Informationen auch weder geblümte Tapeten noch ein rundes Bett auf.
21. Juni
In unserer Ausgabe vom letzten Sonntag war der Bericht über eine Hochzeit, die am Tag davor in der Pfarrkirche von St.John's in Rye stattgefunden hat, in mehrfacher Hinsicht fehlerhaft. Der Grund für diese bedauerlichen Fehler lag in der Tatsache, daß der betreffende Reporter selbst als Gast an dem Hochzeitsempfang teilgenommen hatte. Dieser Umstand allein widerspricht bereits den Gepflogenheiten unserer Zeitung und hätte auf keinen Fall eintreten dürfen. Jane Murtaugh wurde in dem Bericht das Opfer einer zweifachen Verwechslung. Sie ist weder die Mutter der Braut noch der Vater der Braut, sondern war die Braut selbst. Entsprechend war sie es auch, die ein weißes Seidenkleid mit Tüllbesatz trug. Der Pfarerr trug den traditionellen kirchlichen Talar. Darüber hinaus wurde Miss Murtaugh fälschlicherweise als Mrs. Perkins bezeichnet. Das ist unzutreffend, denn sie wird ihren Mädchennamen beibehalten. Abgesehen davon war Mr. Perkins nicht der Bräutigam. Auch die Zahl der Brautjungfern wurde falsch angegeben. Es handelte sich natürlich nur um acht Brautjungfern und nicht, wie gemeldet, achtunddreißig. Sie trugen gelbe und nicht etwa vergilbte Kleider. Der Name des Bräutigams ist nicht Franklin Marshall. Sein richtiger Name lautet Emory Barnswell, und er ist Absolvent des Franklin and Marshall College. Mr. Barnswell hat nie an der Emory University stuidert, an der im übrigen kein akademischer Abschluß im Studiengang Möbelabbeizen angeboten wird. Mr. Barnswells Vorfahr gehörte nicht zu den Unterzeichnern der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und hieß auch nicht Hector („Bumm-Bumm“) Bondini. In dem Artikel entfiel durch ein Versehen der Name des Vaters der Braut; es handelt sich um Hilary Murtaugh.
Aus: 'The New Yorker‘, 5. Februar 1990. Übersetzung: Hans Harbort
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