: Berichtigung
Sind wir fehlerlos? Keineswegs. Doch finden wir Vergnügen an der sich empirisch als nahezu gesättigt darstellenden Feststellung, daß die ritualisierte Selbstbezichtigung, als „öffentliche Selbstkritik“ in den K- Gruppen von den einen RedaktionsmitgliederInnen, als katholische Beichte von den anderen gelernt, selbst in so schweren Zeiten wie den diesen immer mehr zu Zweifelsfragen sich höht. Gab es früher doch häufig klarste Verfehlungen zu korrigieren (schwere Druck- bzw. Satzfehler, vergessene Bildunterschriften, folsche Nomensschriebung), sind es heute (mit der Ausnahme eines Fehlers in einer Unterzeile gestern, den Sie hoffentlich — wie wir ursprünglich — übersehen haben) Erwägungen auf einer höheren Kulturstufe, die uns beschäftigen — zum Beispiel die Verwendung des Wortes to beam, die schon einmal Anlaß zum Nachdenken gab (verbeamt, verbeamtet?). Gestern fand sie sich wieder, die inkriminierte Vokabel: „Beam me up, Scottie!“, hieß es zum Filmstart von Star Trek VI. Hätte Ihnen „Strahle mich nach oben, Scottie!“ besser gefallen? Oder „Versende mich, Scottie!“? Oder: „Atomisiere mich, Scottie, und laß mich woanders in Form der alten Materie wieder erscheinen!“? Wohl nicht.
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