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Berichtigung

■ betr.: "Akne Stracciatella", taz vom 15.6.92

Lange mußte die Redakteurin darüber nachgrübeln, wie wohl Helge Schneiders Akne Stracciatella aussieht. Darüber kam sie zu dem Schluß: wie das Eis eben, gesprenkelt. Neugierig geworden befragte sie daraufhin das Italienisch-Lexikon, um dieser sommerlichen Pickelvariante (es mag sich um eine Form der Lebensmittelallergie handeln) auf die Spur zu kommen. Nix da Eis, immer am Falschen geschleckt: stracciatella, so bedeutet uns der Pons, heißt Einlaufsuppe. Die Suppe ein- statt ausgelöffelt? Wovon sich die Redakteurin, ehrlich gesagt, noch weniger ein Bild machen kann: Wir versprechen, diesem Wort in unser taz-Sprachlehre gesondert nachzugehen. Einlauf ist jedenfalls, soviel sei gesagt, ein eher unappetitlich anmutendes Wort, das einem die Suppe im Munde stocken läßt. (In Berlin beginnt heute, nur mal so nebenbei bemerkt, der dritte Weltkongreß über Lebensmittelinfektionen.) Unser in entlegenen Welt- und Muttersprachen bewundert-bewanderter Setzer weiß zwar nicht, was Eis und seine italianisierte Variante auf isländisch heißt (er spricht, von allem etwas: Japanisch, Italienisch und Isländisch), aber er kann uns ein anderes unverzichtbares Wort für den Sommer im hohen Norden verraten: Solglaeroege. Was soviel wie Sonne und Glasauge heißt und natürlich Sonnenbrille meint. Womit sich selbst eine Akne Stracciatella vortrefflich verbergen läßt. Was ich nicht weiß, macht mich ganz heiß.

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