: Berichtigung: Es gab Frühstück
TAPIG-AUSBILDUNGSPROJEKT Das Anwerbeprojekt für tunesische Pflegeschüler stellte den TeilnehmerInnen Mahlzeiten, die diese allerdings ablehnten. Deshalb verpflegten sie sich von 30 Euro in der Woche selbst
Zu unserem Bericht über das tunesische Pflegeschülerprojekt Transformationspartnerschaft im Gesundheitswesen (Tapig) an den Hamburger Asklepios-Kliniken (taz vom 7. September), das von der Beratungsgesellschaft Tristan gemanagt wurde, müssen wir einzelne Punkte klarstellen: Wir hatten berichtet, dass die tunesischen Pflegeschüler in der halbjährigen Phase des „Willkommens und Kulturprogramms“ nur „30 Euro Taschengeld pro Woche für Verpflegung, Bekleidung und Freizeit“ bekommen haben. Das müssen wir korrigieren: Tapig hatte ihnen angeboten, morgens ein Frühstück aus ungetoastetem Toastbrot, Käse, H-Milch, Marmelade und löslichem Kaffee und abends einen kleinen Imbiss im Tapig-Projektbüro einzunehmen. Mittags konnten sie ein kostenloses Mittagessen in der Asklepios-Klinik St. Georg bekommen. Da es dort nur Fleisch gab, das nicht den muslimischen Schlachtvorschriften entspricht, und häufig Kartoffeln, die für die Tunesier nicht zu den gewohnten Grundnahrungsmitteln gehören, hatten die Teilnehmer um die Erhöhung des Taschengeldes von 20 Euro auf 30 Euro gebeten, um sich selbst zu verpflegen.
Die Tapig-Projektleitung bestreitet, dass die Teilnehmer ein Darlehen in Höhe von durchschnittlich 19.000 Euro zur Finanzierung ihrer Ausbildung aufnehmen sollten. Das geht aber aus Vertragsentwürfen hervor, die der taz vorliegen.
Aus dem Darlehensantrag geht auch hervor, dass die Rückzahlung des Darlehens in „Phase 2“ – also noch während der Ausbildung bei Asklepios – beginnen sollte. Dass laut Projektleiter Stephan Hildebrand bislang kein Teilnehmer den Darlehensvertrag abgeschlossen hat, können wir als wahr unterstellen. Die Tunesier des Kurses 2 haben den Dienst nie angetreten, Asklepios hat Tapig für gescheitert erklärt.
Dass mit der Darlehenssumme die Unterbringung für die gesamte Projektdauer abgegolten wäre, geht aus dem Vertrag nicht hervor, wurde nach Teilnehmerangaben aber in Tunesien mündlich zugesagt. Wenn der Eindruck entstanden ist, Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz habe keine Tapig-Verträge gekannt, dann betrifft das nur den Vertrag über die Rückzahlmodalitäten. DIE REDAKTION