: Berg-Karabach bittet um Hilfe
Nikosia/Moskau (ap) — Zu Friedensgesprächen mit der Führung Aserbaidschans wird der armenische Präsident Lewon Ter-Petrossjan am Mittwoch in Teheran erwartet, wie die iranische Nachrichtenagentur am Sonntag meldete. Damit setzt die Regierung Irans ihre Bemühungen um eine Beilegung der Kämpfe in der Region Berg-Karabach fort, deren Parlament am Samstag angesichts der katastrophalen Versorgungslage eine Bitte um humanitäre Hilfe an die Welt richtete.
Die iranische Nachrichtenagentur berichtete, Ter-Petrossjan werde in Teheran mit dem amtierenden aserbaidschanischen Präsidenten Jagub Mamedow zusammentreffen. Dabei gehe es unter Vermittlung Irans um Möglichkeiten, die Kämpfe zwischen den beiden ehemaligen sowjetischen Republiken um die vorwiegend von Armeniern bewohnte, in Aserbaidschan gelegene Region Berg-Karabach zu beenden. Ter- Petrossjan werde auch die Botschaft seines Landes in Iran eröffnen und mit der iranischen Regierung über kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit sprechen.
Das Parlament in Berg-Karabachs Hauptstadt Stepanakert erklärte am Samstag, in der Region herrsche ein extremer Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten, Wasser und Strom. Alle Länder der Welt wurden dringend gebeten, die Bevölkerung in Berg-Karabach mit Hilfsgütern zu unterstützen.
Die Bewohner des Gebiets erhielten bislang den größten Teil ihrer Lebensmittel und Medikamente mit Hubschrauber- und Flugzeugtransporten aus Armenien. Wegen des aserbaidschanischen Raketenbeschusses kam dieser Güterverkehr jedoch weitgehend zum Erliegen. Darüber hinaus ist auch Armenien Opfer einer Wirtschaftsblockade der Aserbaidschaner. Unter anderem sperrte Baku den Gastransport durch Leitungen, die über sein Gebiet verlaufen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen