: Berg-Karabach: Streik ausgesetzt
■ In Stepanakert herrscht für die Dauer der Allunionskonferenz eine Atempause
Moskau (afp) - Der Generalstreik in Stepanakert, der Hauptstadt der armenischen Enklave Berg-Karabach in Aserbeidjan, ist zumindest für die Dauer der Allunionskonferenz der KPdSU ausgesetzt, nachdem die Lokalpresse der Forderung der Bevölkerung nachgegeben hatte, die Entschließung des Gebietssowjets von Berg-Karabach vom vorigen Dienstag im Wortlaut zu veröffentlichen. Das vorläufige Ende des Generalstreiks wurde laut 'Prawda‘ auf einer Massenversammlung beschlossen.
Der Gebietssowjet hatte als Kompromiß vorgeschlagen, die Enklave provisorisch von Aserbeidjan abzukoppeln und der zentralen sowjetischen Verwaltung zu unterstellen. Die 'Prawda‘ berichtigte am Sonntag ausdrücklich einen Bericht ihres Korrespondenten, der diesen Vorschlag als Verstoß gegen die sowjetische Verfassung bezeichnet hatte. Ebenfalls am Sonntag gab der sowjetische Justizminister Wyschinski in Moskau bekannt, der Oberste Sowjet werde den Vorschlag des Gebietssowjets „in naher Zukunft“ beraten.
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