■ EXPLOSION IN MEXIKO: ERSTE VERHAFTUNGEN: Benzin und Hexangas
Benzin und Hexangas
Guadalajara (ap) — Im Zusammenhang mit der Explosionskatastrophe in der mexikanischen Stadt Guadalajara sind am Montag sieben Verantwortliche verhaftet worden. Dabei handelt es sich um vier hohe Mitarbeiter des örtlichen Büros der staatlichen Erdölgesellschaft Pemex und drei für das Wasser- und Kanalisationssystem Guadalajaras zuständige Beamte. Gegen sie sei Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben worden. Die mexikanischen Behörden hatten erklärt, aus einer defekten Pemex-Pipeline sei Benzin in die Kanalisation gelangt, das sich dort mit Hexangas vermischt habe. In diesem Zusammenhang werde gegen drei Speiseölfabriken, in denen Hexan verwendet werde, ermittelt. Ein achter Verantwortlicher, der Staatssekretär für Stadtentwicklung des mexikanischen Staates Jalisco, Aristeo Mejia, wurde wegen Verdachts auf Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Bürgermeister von Guadalajara erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen seine Verhaftung. Auch zwei weitere Verdächtigte blieben vorerst auf freiem Fuß. Dabei handelt es sich um den Hauptaktionär der Baufirma, die die korridierte Pemex-Leitung verlegt hatte, und den Justitiar der Firma. Es besteht der Verdacht, daß der gesamte Untergrund der Gegend verseucht ist. Pemex hatte sich am Sonntag für unschuldig erklärt, aber etwa 55 Millionen Mark für den Wiederaufbau des Viertels angeboten.
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