was macht eigentlich... … die Berlinische Galerie? : Beliebt sein
In der Architektur gibt es den so genannten Bilbao-Effekt. Nachdem der amerikanische Stararchitekt Frank Gehry das neue Guggenheim-Museum errichtet hat, strömen die Architekturliebhaber zu Tausenden in die nordspanische Stadt. Seitdem haben die Tourismusmanager in Europa alle schon mal bei Frank Gehry angerufen – zumindest im Traum.
In Berlin gibt es neuerdings den Moma-Effekt. Der hat zwar mehr mit Kunst als mit Architektur zu tun, beschert der Stadt aber auch Touristenströme, die nicht abreißen wollen. 1,2 Millionen Besucher waren in die Moma-Ausstellung in die Neue Nationalgalerie gekommen, 200.000 mehr als erwartet.
Dass der Moma-Effekt nicht einmal ans Objekt der eigenen Begierde gebunden ist, zeigt das vergangene Wochenende. Kaum hatte die Berlinische Galerie nach der Renovierung der neuen Räume in der Alten Jakobstraße am Samstag zum ersten Mal ihre Tore geöffnet, strömten bereits 23.000 Besucher ins neue, alte Berliner Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur. Das ist, mit der Moma verglichen, geradezu sensationell. Nach der Eröffnung im Februar 2004 waren dort in den ersten Tagen nämlich „nur“ 15.000 gekommen, macht nach Adam Riese 5.000 pro Tag. Und nun also mehr als 10.000 am Tag, das macht, auf sieben Monate hochgerechnet 2,1 Millionen Besucher. Wow!
Wer anders rechnet, der sei beruhigt. Am Wochenende gab es in der Berlinischen Galerie nicht mal eine Schlange. Der Grund: Der Eintritt war umsonst.WERA FOTO: AP