: Belgien: Neuer Mann, altes Bündnis
Brüssel (dpa/afp) — Belgien wird auch weiterhin von einem Bündnis aus Christsozialen und Sozialisten regiert. König Baudouin beauftragte am Freitag den christsozialen Politiker Jean-Luc Dehaene mit der Regierungsbildung. Der Flame Dehaene dürfte damit Premierminister werden und seinen Parteifreund Wilfried Martens ablösen, der über zehn Jahre Regierungschef war.
Dehaene hat wegen seines gelegentlich rüden Stils den Spitznamen „Bulldozer“, gilt aber auch als gewiefter Taktiker. Die Verhandlungen hatten mehr als drei Monate gedauert. Das neue Kabinett sollte noch gestern zusammengestellt werden. Das Bündnis ist praktisch eine Neuauflage der bisherigen Mitte-Links- Regierung. Ohne die rechtsnationale flämische Volksunie verfügen die beiden Parteiblöcke mit 120 von 212 Sitzen im Parlament allerdings nicht mehr über eine Zwei-Drittel-Mehrheit für Verfassungsreformen. Liberale und grüne Parteien sprachen von Wählerbetrug.
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