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Archiv-Artikel

Bekanntes Muster

betr.: „Umkämpfter Knast“, taz vom 15. 3. 06

Die Ereignisse um das Gefängnis in Jericho erinnern stark an ein Muster, das wir von 1982 kennen. Damals schien eine Art palästinensischer Staat im Libanon zu entstehen, die PLO patrouillierte in Westbeirut und unterhielt Wohlfahrtseinrichtungen für die palästinensischen Vertriebenen. Um diese Entwicklung zu stoppen, marschierte Israel in den Libanon ein. Auf Druck der USA und Israels zog die PLO aus Westbeirut ab, eine US-amerikanische Friedenstruppe sollte den PLO-Abzug kontrollieren und die palästinensische Zivilbevölkerung schützen. Bevor aber noch das Mandat abgelaufen war, zogen sich die US-Truppen zurück. In dieser schutzlosen Phase umstellten israelische Streitkräfte (unter Ariel Scharon) die palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Schatila bei Beirut und ließen christlich-faschistische (!) libanesische Milizen auf die Palästinenser los, die unbewaffnete Männer, Frauen und Kinder niedermetzelten.

Auch der Abzug der britischen und amerikanischen Wachposten vom Jerichoer Gefängnis war nichts anderes als grünes Licht für Israel für eine weitere militärisch-terroristische und erniedrigende Aktion gegenüber den Palästinensern. RITA NÜCHTERN, Berlin

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