: Bei Werder knipst‘s
Werder gewinnt trotz einer ungeordneten Defensive mit 4:0 in Rostock und ist mal wieder Tabellenführer
Rostock taz/dpa ■ Zwei Spiele, zwei Siege, kein Gegentreffer: Trotz des Traumstarts von Double-Gewinner Werder Bremen herrscht an der Weser noch keine Jubelstimmung. „Wir haben mit eigenen Fehlern den Gegner leichtfertig aufgebaut. Gott sei Dank hat Hansa das nicht ausgenutzt“, meinte Trainer Thomas Schaaf nach dem 4:0 bei Hansa Rostock. Vor allem in der Defensive offenbarte der deutsche Meister und Pokalsieger Schwächen. Die im Sturm völlig harmlosen Rostocker konnten diese aber nicht nutzen.
Dass Schaaf eigentlich nicht auf göttlichen Beistand hoffen muss, verdankt er insbesondere Ivan Klasnic. Der kroatische Nationalangreifer erzielte zwischen der 54. und 64. Minute seine ersten beiden Saisontreffer. Das zwischenzeitliche Bremer 2:0 durch Johan Micoud bereitete er mustergültig vor. Der 24-Jährige Klasnic war mit Abstand bester Bremer und ist erster Anwärter auf die Nachfolge für den nach Schalke abgewanderten Torjäger Ailton. „Er hat in der zweiten Hälfte gezeigt, welche Fähigkeiten er hat“, lobte ihn Schaaf. Den Treffer zum Endstand erzielte der Finne Petri Pasanen mit seinem ersten Bundesliga-Treffer.
Um den Platz neben Klasnic wetteifern in Bremens teuerstem Neuzugang Miroslav Klose, EM-Held Angelos Charisteas und Nelson Valdez gleich drei Angreifer. „Wir müssen in jedem Training hart kämpfen. Die Saison ist noch lang. Ich bin sicher, dass wir alle zum Einsatz kommen werden“, meinte Klasnic.
Durch den dreifachen Punktgewinn im Ostsee-Stadion hat Bremen nach langer Zeit wieder einmal beim „Angstgegner“ Rostock gewonnen und Hansa zudem die 50. Heimniederlage der Bundesliga-Geschichte zugefügt. Drei der letzten vier Nordderbys konnte der Meister in Rostock nicht für sich entscheiden.
Vor allem in den ersten 45 Minuten deutete allerdings nichts darauf hin, dass Werder erfolgreich Revanche für die Niederlage am letzten Spieltag der vergangenen Saison (1:3) nehmen könnte. Die neu formierte Innenverteidigung um den Franzosen Valerien Ismael und Neu-Nationalspieler Frank Fahrenhorst offenbarte große Lücken. „Der Trainer hat uns in der Pause gesagt, dass wir beherzter und selbstbewusster auftreten sollen. Wir haben uns dann einfach besser bewegt“, erklärte Tim Borowski. Siebrand Siegert