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Begründete Ängste

■ Sparzwang und Solidarität in der Kirche

Die nordelbische Kirchenleitung, das Synodenpräsidium und der Präsident des nordelbischen Kirchenamtes haben sich hinter die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen gestellt. Sie wiesen gestern in einer gemeinsamen Erklärung die „Unterstellung“ zurück, Frau Jepsen habe im Zusammenhang mit dem Kauf des Hamburger Bischofssitzes unangemessene Forderungen gestellt.

Maria Jepsen hatte in der vergangenen Woche wegen der „öffentlichen Reaktion“ darauf verzichtet, in das neue Bischofspastorat einzuziehen (taz berichtete). Die Nordelbische Kirche will sich „verstärkt“ der in diesem Zusammenhang thematisierten Frage „der Gemeinschaft von Männern und Frauen in der Kirche widmen“ – was immer das bedeuten mag.

Unter den Mitarbeitern der Nord-elbischen Kirche verstärkt sich unterdessen die Angst vor Stellenkürzungen und Entlassungen, erklärte gestern der Vorsitzende des Verbandes Kirchlicher Mitarbeiter, Thomas Berard. Synodenpräsidentin Elisabeth Lingner gab zu, daß diese Ängste „nicht unbegründet“ seien. Angesichts des Sparzwanges, der auf der Synode im vergangenen Oktober zu drastischen Beschlüssen zur Einsparung von Personalkosten führte, müsse die Frage gestellt werden, ob „alles einmal Begonnene weitergeführt werden kann“. Möglicherweise müßten Sucht-, Aids- oder Familienberatungen abgegeben werden.

Die Nordelbische Kirche hatte zuletzt mit ungewöhnlich vielen Austritten – 1992 waren es 40 000 – zu kämpfen. Außerdem muß sie bei konstanten Kirchensteuereinnahmen von 721 Millionen Mark im Jahr einen realen Einnahmenrückgang verkraften. smv/epd

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