: Bayerische grüne Bescheidenheit
München (taz) - Im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen empfiehlt das bayerische Landesvorstandsmitglied der Grünen Kaltenhauser der Bundesversammlung eine „neue Bescheidenheit“. Die ökologisch sensibilisierte Öffentlichkeit wolle keine Radikalforderungen, sondern machbare Wege. Für einen ökologischen Reformprozeß gäbe es genügend Gemeinsamkeiten mit der SPD, auch in der Frage des Ausstiegs aus der Kernenergie, glaubt der bayerische Realo. Die Grünen dürften sich einem Kompromiß nicht verweigern, da dies die letzte Chance zum Ausstieg aus der Atomenergie sein könnte. Seine Forderung nach moderateren grünen Positionen ist jedoch nicht mit dem bayerischen Landesvorstand abgesprochen. Es ist nicht das erste Mal, daß Kaltenhauser im Alleingang für Überraschungen sorgt. Bei der Auseinandersetzung um die geplante Anti–WAA Demo am 4. Oktober, kurz vor der bayerischen Landtagswahl, hatte er vor Gewalttätigkeiten von „Chaoten“ gewarnt. „Es geht nicht darum, neue Bescheidenheit zu zeigen, sondern selbstbewußt unsere völlig anderen ökologisch verträglichen Positionen zu vermitteln“, widerspricht die grüne Landesvorstandssprecherin Ulrike Windsperger ihrem „Genossen“. lui FORTSETZUNG VON SEITE 1
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen