:
Baumsitzerin Julia Hill steht wieder auf dem Boden
Zwei Jahre lang blieb sie zäh, trotzte Stürmen, Regen, Eis und vor allem dem Holzkonzern Pacific Lumber, der sie mit Gewalt vom Baum holen wollte. Gestern, kurz nach dem zweiten Jahrestag ihrer Baumbesteigung, kletterte die 25-jährige Amerikanerin Julia „Butterfly“ Hill (links auf dem Foto) freiwillig von ihrem Mammutbaum herunter. Pacific Lumber hatte im Gegenzug zugesichert, dass der 54 Meter hohe und 600 Jahre alte Redwood-Baum und andere Bäume in 60 Meter Umkreis nicht gefällt werden. Hill soll 50.000 Dollar für entgangene Einnahmen gezahlt haben.
Die Redwoods rund 320 Kilometer nördlich von San Francisco gehören zu den letzten drei Prozent Urwäldern, die es in den USA noch gibt. Von „Luna“ aus, wie Hill ihren Baum nannte, hatte sie mit der Umweltorganisation Earth First! eine Kampagne zur Rettung der Bäume betrieben und hielt Kontakt zu anderen Baumsitzern – darunter mit „Hector the protector“ in Tasmanien. Alle zwei Tage wurde sie über Eimer und Seile mit dem Nötigsten von Freunden versorgt. In ihrer Freizeit schrieb sie Gedichte und führte Tagebuch. Im März schon hatte Hill mit den Umweltschützern erreicht, dass 4.000 Hektar des 26.700 Hektar großen Headwaters-Waldes zum Schutzgebiet erklärt wurden.
Foto: AP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen