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KommentarBauamt baut nicht

■ Nicht umwandeln, besser abschaffen

Es gibt Bereiche des Bremer Staats-Haushalts, da entscheiden 20.000-Marks-Beträge über Leben oder Sterben von ganzen Theatern, Gesundheitszentren oder Jugendfreizeiten. Und dann gibt es Behörden, die haben noch gar nicht gemerkt, daß die Zeiten vorbei sind, in denen – ohne daß es jemanden große schmerzen würde – ein paar Millionen mal eben hier oder dort verstreut werden konnten. Das Hochbauamt ist so ein Fall.

Da möchte die Uni möglichst schnell ein Gästehaus für höchstens 3,4 Millionen Mark. Und was macht das Amt? – es plant vier Jahre lang ein Gebäude für 4,5 Millionen. Das erfüllt zwar peinlichst genau alle Vorschriften von der Größe des Kellerraums für Nostrom-Batterien bis zur Form der Klos, bloß bezahlen kann es keiner mehr. Nur eine Kette glücklicher Umstände hat das Projekt in die Hände eines Privaten gebracht – und damit gerettet. Nun wird das Gästehaus innerhalb von neun Monaten bis hin zu den frisch bezogenen Betten komplett erstellt, Kostenpunkt: 3,4 Millionen.

Eine Behörde, die ihre Aufgaben so offensichtlich nicht begreift, ist auch durch die von der Ampelkoalition geplante Umwandlung in einen Eigenbetrieb nicht mehr zu retten. Ein Hochbauamt, das nicht in der Lage ist zu bauen, kann getrost abgeschafft werden. Das spart nicht nur enorme Kosten, sondern auch noch viel Ärger.

Dirk Asendorpf

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