Mit dem Grossen Geld auf Du und Du: Banken–Boom
■ Ob aus Sparstrümpfen oder Firmensafes - japanisches Geld überschwemmt die internationalen Finanzmärkte
Basel (dpa) - Die Geschäftstätigkeit auf den internationalen Finanzmärkten hat 1986 ein bisher nicht gekanntes Rekordvolumen erreicht. Die Auslandsaktiva der Banken expandierten um mehr als 650 Milliarden Dollar. Der Wert neuvergebener internationaler Anleihen stieg auf 220 Milliarden Dollar, berichtete die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ/Basel). Das Neugeschäft konzentriete sich weitgehend auf die Industrieländer. Der Löwenanteil bei der direkten Neukreditvergabe internationaler Banken an Nichtbanken und fast drei Viertel der Ausweitung des Interbankmarktes gingen auf das Konto japanischer Banken. Zwei der Hauptgründe für die überragende Bedeutung japanischer Institute sind nach Aussagen der BIZ „der riesige Ersparnisüberhang Japans, für den internationale Anlagemöglichkeiten gefunden werden müssen, und gleichzeitig der starke Rückgriff japanischer Firmen auf die internationalen Finanzmärkte als Kreditquelle“. Nahezu 57 Prozent des Zuwachses der gesamten internationalen Bankforderungen um 725,8 Milliarden Dollar gingen auf das Konto japanischer Bankniederlassungen, deren Anteil an der gesamten Geschäftstätigkeit von 26,4 Prozent (1985) auf 32,8 Prozent zunahm. Der Marktanteil der US–Banken reduzierte sich von 22,0 auf 17,6 Prozent. Die französischen Banken hatten 1986 einen Anteil von 8,1 Prozent gegenüber 8,7 Prozent im Vorjahr. Die deutschen Banken weiteten ihren Anteil von 7,1 Prozent (1985) auf 7,9 Prozent aus. Der 1930 gegründeten BIZ, auch als Bank der Zentralbanken bezeichnet, gehören alle europäischen Notenbanken an, außer denen der DDR, der UdSSR und Albaniens, sowie die Notenbanken der USA, Japans, Kanadas, Australiens und Südafrikas.
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