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Bamberg arbeitet am Halbfinal-Trauma

Frankfurt/Main (dpa) – Titelverteidiger Alba Berlin zeigte sich nicht sonderlich souverän im ersten von maximal fünf Halbfinalspielen gegen den frischgebackenen Pokalsieger TVG Trier. Der deutliche 84:67-Sieg kam erst in der Schlußphase zustande, als die Trierer ihre Verzweiflungswürfe nicht trafen, während die Berliner sicher von der Linie waren. Einen siegreichen Start feierte auch der SSV ratiopharm Ulm, der sich im Duell der beiden Verlierer des Pokal-Halbfinales beim TTL Universa Bamberg überraschend mit 95:82 durchsetzte. Die nächsten Spiele finden am kommenden Samstag in Trier und Ulm statt.

„Ich bin mir fast sicher, daß wir das Finale erreichen und es dann auch gewinnen werden“, gab sich Alba-Trainer Svetislav Pesic recht selbstbewußt, obwohl er wie üblich nicht mit der Leistung seines Teams einverstanden war. Pesic: „Mit unserer Defensivarbeit war ich nicht zufrieden.“ Vor allem der an einer Virusinfektion erkrankte Kapitän Rödl wurde vermißt. So ging vor 5.411 Zuschauern Mitte der zweiten Halbzeit ein 17-Punkte-Vorsprung verloren. Zweistellig punkteten bei Berlin Karassew (24), Alexis (13), Bogojevic (13) und Arigbabu (12).

Triers Coach Don Beck war mit der kämpferischen Einstellung seines Teams zufrieden, nicht aber mit der katastrophalen Wurfquote. Aus dem Feld traf Bamberg nur 40 Prozent, von der Freiwurflinie waren es indiskutable 51 Prozent. Nur zwei von zwölf Freiwürfen verwandelte Center Suhr, der dennoch mit 20 Punkten Triers bester Mann vor den Amerikanern Thompson (18) und Brown (12) war.

Von den beiden Pokalhalbfinal- Verlierern verarbeiteten die Gäste aus Ulm das verkorkste Final- Four-Turnier am besten. „Wir haben das in zwei Tagen weggesteckt und schnell unsere mentale Stärke wiedergefunden“, meinte Ulms Trainer Peter Krüsmann. Ulms Matchwinner war der US-amerikanische Spielmacher Autry, der 31 Punkte erzielte und das Duell gegen Nationalspieler Kai Nürnberger (13) klar gewann. Walker (22), Stein (14) und Nees (10) trafen noch zweistellig.

Bei den Franken punkteten vor 2.000 Zuschauern zwar Palmer (20), Roschnafsky (16) und Svitek (16) am besten, aber Coach Ken Scalabroni mußte gestehen: „Die Ulmer haben uns mit ihrer harten Verteidigung den Schneid abgekauft. Aber die Serie ist noch nicht zu Ende.“ Den Franken droht die Fortsetzung ihres Halbfinal-Traumas: In den letzten neun Jahren standen sie jedesmal in der Vorschlußrunde, erreichten jedoch nur einmal das Finale.

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