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Baker spricht von „burden-sharing“

■ Ausschnitte aus einem Interview der amerikanischen Fernsehanstalt CNN mit US-Außenminister Baker

Was, außer Ihrer bereits erwähnten Forderung, den Wandel durch das Niederreißen der Mauer unwiderruflich zu machen, kann der Westen von der DDR erwarten?

James Baker: Dies (die Öffnung der Mauer) war zwar ein sehr dramatischer Schritt, ist aber nichts anderes, als den Bürgern der DDR ein grundsätzliches Menschenrecht, das Recht auf Reisen, zu gewähren. Wer wirkliche Reformen und einen Wandel zu größerer Offenheit will, der muß auch über politischen Pluralismus reden. Und das bringt einen dann zu der Schlußfolgerung, daß es offener, freier und demokratischer Wahlen bedarf.

Gibt es irgendwelche Standards, auf denen der Westen bestehen sollte?

Es wäre richtig zu sagen, daß wir offene, freie, demokratische Wahlen mit mehreren Parteien sehen wollen. Dies ist alleine schon deswegen nötig, um das Vertrauen der Bürger der DDR zu schaffen, das sie veranlaßt, zu bleiben und teilzunehmen.

Die Flüchtlingswelle setzt die Volkswirtschaft der Bundesrepublik einer großen Belastung aus.

Sind die USA bereit, zur Bundesrepublik zu sagen: vergeßt erst mal unsere Aufforderungen, einen größeren Teil der Verteidigungslasten zu tragen. Schaut ihr nach den Flüchtlingen, und wir kümmern uns um den Rest?

Wenn Sie mich fragen, ob die Aufnahme der Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands als Teil eines „burden-sharing“ (der Aufteilung militärischer Verteidigungslasten) anerkannt werden soll, dann denke ich, daß eine solche Sichtweise durchaus angemessen wäre. Lassen Sie mich sagen, daß wir bereit sind, der Bundesrepublik bei der Bewältigung des Flüchtlingsproblems zu helfen, indem wir einige unserer militärischen Anlagen zur Verfügung stellen.

Übersetzung: ropa

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