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Bajuwaren ziehen nach Berlin

■ Bis 1998 wird Bayern seine Landesvertretung herrichten. Umbau in der Behrenstraße soll 70 Millionen Mark kosten

Die neue bayerische Vertretung in Berlin soll für 70 Millionen Mark bis 1998 bezugsfertig sein. „Es sieht so aus, daß wir die erste voll funktionsfähige Landesvertretung in Berlin sind“, sagte die Staatsministerin für Bundesangelegenheiten, Ursula Männle, gestern in München. Der Haushaltsausschuß des bayerischen Landtags habe einstimmig grünes Licht für die Finanzierung gegeben, berichtete gestern die CSU-Politikerin nach einer nichtöffentlichen Sitzung des Gremiums.

Auch der Bundesrat werde im Herbst den Weg für seinen Umzug nach Berlin freigeben – trotz des Widerstandes von mindestens drei Bundesländern. Zu den hartnäckigsten Gegnern gehören vor allem Nordrhein-Westfalen und das Saarland.

Den Zuschlag für das Projekt des Freistaats in Berlin erhielt ein Konsortium der Bayerischen Landesbank, der Firma Holzmann Held & Franke sowie der Bayerischen Industrie- und Gewerbebau GmbH (Schörghuber-Gruppe). Sie sollen das Anwesen an der Behrenstraße im Bezirk Mitte für 31,6 Millionen Mark zur Landesvertretung umbauen. Für etwa die gleiche Summe übernahm das Konsortium die Hälfte des Geländes, das der Freistaat 1992 für 58,2 Millionen Mark von der Treuhand-Anstalt gekauft hatte. Dort entstehen laut Männle eine Bankfiliale und Wohnungen unter anderem für Mitarbeiter der Landesvertretung. Noch im Herbst könne der Umbau starten, sagte die Ministerin. Damit sei der Arbeitsbeginn rechtzeitig zum Umzug von Bundestag und Regierung bis zum Jahr 2000 möglich.

Auf dem rund 1.500 Quadratmeter großen Gelände der künftigen Landesvertretung sollen neben Empfangsräumen Büros für 60 Mitarbeiter entstehen. „Natürlich brauchen wir auch einen Bierkeller – und für den fränkischen Teil Bayerns eine Weinstube“, betonte Staatsministerin Männle. dpa

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