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Bahn frei für Metallerstreik

■ IGM beschließt über Scheitern der Tarifverhandlungen / Keine Einigung über die Arbeitszeitverkürzung

Stuttgart/Berlin (taz) - Nach dem ergebnislosen Abbruch der zweitägigen Tarifverhandlungen in der Metallindustrie Baden– Württembergs hat die Große Tarifkommission des Bezirks Stuttgart der IG Metall beschlossen, beim Hauptvorstand der Gewerkschaft einen Antrag auf Scheitern der Verhandlungen zu stellen. Der IGM–Hauptvorstand wird über diesen Antrag am heutigen Donnerstag auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung entscheiden. Damit würden die Weichen für einen möglichen Arbeitskampf gestellt. Der vom Bezirksleiter Eisenmann vorgetragene Antrag wurde von der Tarifkommission einstimmig gebilligt. Zur Begründung des Antrags heißt es, die Arbeitgeber hätten bei den Verhandlungen im Tarifbezirk Nordwürttemberg/Nordbaden am Dienstag eine „wichtige Chance verpaßt“, den Streit um die Arbeitszeitverkürzung zu beenden. Der IGM– Tarifpolitiker Zwickel meinte nach der Sitzung, ein Streik sei nun „im Eiltempo nicht mehr auszuschließen“. Eisenmann fügt hinzu, die Gewerkschaft werde „Vorbereitungen“ zum Arbeitskampf treffen. Am Mittwoch beteiligten sich nach Angaben der IG Metall 63.000 Arbeiter aus 154 Betrieben bundesweit an Warnstreiks. In einigen Punkten hatten die Verhandlungen offenbar eine Annäherung gebracht, so in der Frage der Samstagsarbeit, die in Baden–Württemberg schon jetzt tarifvertraglich nicht zugelassen ist, und bei der Länge des Ausgleichszeitraums für von der Normarbeitszeit abweichende Arbeitszeiten. Bei der entscheidenden Frage der Arbeitszeitverkürzung aber konnte keine Einigung erzielt werden. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber habe zwar durchblicken lassen, daß Gesamtmetall über die bisher angebotene halbe Stunde hinausgehen könnte. Die IGM beharrt aber auf der Forderung nach der 35–Stunden–Woche. marke Kommentar auf Seite 4 Es stand ein Mann am Siegestor, der an ein Weib sein Herz verlor. Schaut sich nach ihr die Augen aus, in Händen einen Blumenstrauß. Zwar ist dies nichts Besunderes. Ich aber - ich bewunder es. Erich Mühsam

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