: Bagdad droht Botschaftsflüchtlingen
■ Todesstrafe für alle Nichtdiplomaten in den Botschaften
Bagdad (afp/dpa) — Mit einer Note an alle Botschaften in Bagdad hat Saddam Hussein die Spannungen in der Golfkrise weiter angeheizt. Danach wird allen Ausländern, die sich in ihre jeweiligen diplomatischen Vertretungen geflüchtet haben, mit der Todesstrafe gedroht. Bagdad forderte die Botschafter auf, Listen mit den Namen der Botschaftsflüchtlinge herauszugeben. Aus Washington wurde diese Forderung bereits scharf zurückgewiesen, die EG-Länder wollen eine gemeinsame Erklärung abgeben. In den USA wurde diese Aktion mit wachsender Nervosität des Regimes in Irak erklärt, da sich die Wirkung des Embargos bereits abzeichnen würde. Dazu paßt, daß die irakische Führung bereits erklärt hat, sie könne für die Versorgung von Ausländern nicht länger aufkommen. Lebensmittelmarken würden nur an Iraker ausgegeben.
Unterdessen wurde vom Bonner Verteidigungsministerium bestätigt, daß die Bundeswehr Kriegsmaterial an Frankreich ausleihe. Dazu gehören Panzerabwehrraketen und Hot2 Raketen. Die Raketen würden später von Frankreich zurückgeliefert. Außerdem wurde bekannt, daß die Bundesregierung der Türkei ein Kontingent von Gasmasken geliefert habe.
Die auf Widerstand gestoßenen Waffenlieferungen an Saudi-Arabien sollen nun in mehreren Einzelpaketen geliefert werden. SEITE 5
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen