: Bäume sind unschuldige Opfer
Betr.: „Mein Freund der Baum ist Tod“, taz nord vom 26.11.05
Dass in einem Land mit besonders vielen Alleen mehr Unfalltote an Bäumen zu beklagen sind, ist nicht verwunderlich, eher schon, dass die Relation den Bundesdurchschnitt nicht sehr viel mehr übersteigt. Auf dieser Basis gegen Alleebäume zu Felde zu ziehen ist eher peinlich, nur der ADAC argumentiert und intrigiert noch auf diesem Niveau. Da man sich mit offenen Forderungen nach Abholzung der Straßenbäume (die früher übrigens zum Schutz der Fuhrwerke vor der sengenden Sonne und zur Befestigung der Straßen bei feuchtem Untergrund gepflanzt wurden) zu unbeliebt gemacht hat, verpackt man seine message lieber unterschwellig, z.B. in dem Begriff „Baumunfall“. Kein Baum hat je einen Unfall verursacht, immer sind sie selbst auch Opfer, da sie leider nicht ausweichen können. Die wahren Unfallursachen sind durchwegs überhöhte Geschwindigkeit, Selbstüberschätzung, mangelnde Rücksicht auf die Witterungsverhältnisse, Alkohol, etc. Die lassen sich leider nicht so einfach absägen. Weitaus effizienter wäre es allerdings – wenn man schon nicht bei sich selbst anfangen will – Autos und LKWs abzuschaffen, damit ließen sich nahezu alle Unfalltoten vermeiden. Allenfalls ein unvorsichtiger Radfahrer kann sich dann noch das Genick brechen, dass Fußgänger sich gegenseitig zu Tode gerannt hätten, habe ich noch nie gehört. Eigentlich müsste die Überschrift besser lauten: Mein Freund das Auto ist Tod. WERNER BEHRENDT, Oldendorf