Baerbock in der Ukraine: As long as it takes
In Kyjiw versprach Außenministerin Baerbock der Ukraine Unterstützung auf dem Weg in die EU. Hilfe soll es auch für den Wiederaufbau geben.
Es ist ein Überraschungsbesuch, der hohe Symbolkraft hat und strategisch zur rechten Zeit kommt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Montag zu einem Kurzbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw eingetroffen. Bereits zum vierten Mal ist sie vor Ort, zuletzt im Januar. Damals besuchte Baerbock das umkämpfte Charkiw im Osten des Landes.
Die Außenministerin tauchte jetzt kurz nach dem G20-Gipfel auf. In einer gemeinsamen Abschlusserklärung hatten sich die Mitgliedstaaten in Indien am Wochenende nicht darauf einigen können, den russischen Angriffskrieg deutlich zu verurteilen. Wenig überraschend stießen diese Aussagen auf geringes Verständnis in der Ukraine.
Baerbock machte am Montag klar, dass sich die Ukraine der Unterstützung Deutschlands auf dem Weg in die EU sicher sein könne. Seit Juni 2022 hat das Land den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Sieben Reformprioritäten wurden seitens der EU-Kommission ausgearbeitet, der nächste Fortschrittsbericht soll im Oktober kommen. Auf der Agenda steht der Kampf gegen Korruption und Reformen im Justizwesen.
Zusagen machte die Außenministerin auch für den Wiederaufbau. So unterzeichnete sie eine Absichtserklärung für einen verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, dazu zählen Pläne für einen Windpark nahe dem AKW Tschernobyl. Baerbock reist am Dienstag in die USA.
Um anhaltende Solidarität für die Ukraine wird es auch bei der UN-Vollversammlung in der kommenden Woche in New York gehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Stellenabbau bei Thyssenkrupp
Kommen jetzt die stahlharten Zeiten?
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Iran als Bedrohung Israels
„Iran könnte ein Arsenal an Atomwaffen bauen“