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BRD–Waffen in Krisenherde

■ Bundeseigene „Fritz Werner“ lieferte unter Decknamen Waffen an Iran, Irak und Südafrika / Spiegel legt sich mit bundesdeutschen Waffenherstellern an / Jahrelang Lieferungen auch an Diktaturen

Bonn/Frankfurt (dpa) -Der bundeseigene Hersteller von Maschinen und Anlagen, die Fritz Werner Industrie–Ausrüstungen GmbH (Geisenheim), soll seit Jahren an und Munitionslieferungen in Spannungsgebiete und Diktaturen beteiligt sein. In diesem Zusammenhang sei es zu einem einträglichen Handel mit den im Golfkrieg kämpfenden Ländern, aber auch mit Südafrika gekommen sein, berichtet Der Spiegel Bei dem weltweiten Geschäft habe sich die hessische Tochtergesellschaft der bundeseigenen Deutschen Industrieanlagen GmbH (DIAG/Berlin) in manipulierten Angeboten und Preisabsprachen mit der staatlichen französischen Aktiengesellschaft Manufacture de Machines du Haut– Rhin (Manurhin) abgesichert. Dieses Unternehmen im Elsaß produziere „für eine weltweite Kundschaft Werkzeugmaschinen, Waffen und Munition“. Fritz–Werner–Geschäftsführer, Richard Pohl, bestätigte Lieferungen des Unternehmens an den Iran Das Unternehmen habe für alle Waren, die unter das Außenwirtschaftsgesetz fallen, Aus fuhrgenehmigungen eingeholt. Zur Frage, ob auch Irans Kriegsgegner Irak von der Fritz Werner GmbH beliefert worden sei, sagte Pohl: „Wir liefern weltweit, da kann auch der Irak dabei sein.“ Zu den Kernaussagen in dem Bericht des Magazins meinte er: „Wir werden gegen den Artikel vorgehen.“ Der Spiegel schreibt: „Mit der gleichen geopolitischen Logik, mit der heute um die Gunst Saudi–Arabiens gebuhlt wird, wurde damals der Iran hochgerüstet.

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