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BRD–Asylbericht unerwünscht

Genf (taz) - „Refugees“, die englisch– und französischsprachige Monatszeitschrift des UNO–Hochkommissariats für Flüchtlinge in Genf, wird im Januar 1988 zum erstenmal in ihrer langjährigen Geschichte nicht erscheinen. Am Montag untersagte Hochkommissar Jean–Pierre Hocke die Auslieferung und ließ sämtliche 138.000 Exemplare verbrennen. Titelgeschichte der vernichteten Zeitschrift war die Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Hockes knappe Begründung gegenüber der völlig überraschten Redaktion: „Die Veröffentlichung dieses Inhalts ist zur Zeit nicht angebracht.“ Die Redaktion der Zeitschrift, in der monatlich über die Situation von Flüchtlingen und Asylbewerbern auf der ganzen Welt berichtet wird, hat keine genauere Begründung für diesen bislang einmaligen Eingriff erfahren. Gegenüber der Öffentlichkeit hat sich Hocke bisher nicht äußern wollen. Nach Schätzungen von UNO–Mitarbeitern kostete die Produktion der jetzt venichteten Zeitschrift 50–60.000 US–Dollar.

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