: BDI-gesponsert?
■ betr.: „Die Angst des kleinen Man nes“, Kommentar von Ulrike Fok ken, taz vom 6. 7. 98
Spitze, dieser Kommentar, paßt glatt in die Linie der taz. Die Frage ist nur, da Sponsoring modern, warum gebt ihr den Sponsor, den „Bund der deutschen Industriellen“, nicht an? „Dieser Kommentar wurde gesponsert vom BDI“ – das wäre doch was, und jeder wüßte sogleich, jetzt lesen wir vom visionären, phantasievollen, erfolgreichen Tun unserer modernen Unternehmer und nicht vom klischeebeeinflußten kleinen Gewerkschafter, der sich seinen Manager immer noch als Männchen mit Bowler und dicker Zigarre denkt und dementsprechend handelt.
[...] Jost Stollmann, das ist der Mann, für den unsere fleißige Werbetexterin Fokken ein Dingens hingeschrieben hat, das uns „kleine Männer“ und Frauen (es gibt bekanntlich auch die „kleinen Frauen“) noch lange, nachdem wir es gelesen haben, beeindrucken wird. „Klassenkampf gegen Jost Stollmann“ – na, wie kämen wir dazu, im Gegenteil, wir gratulieren der lieben SPD zu der Null, die sie wieder an die Hoffnungen ihrer Mitglieder gehängt hat. Klaus W. Kowol,
Gummersbach
[...] Auch ein Stollmann muß sich an die Spielregeln halten, die gewerkschaftlichen Errungenschaften mußten schließlich gegen den erbitterten Widerstand von Unternehmern erkämpft werden. Stollmann – gegen das Mitbestimmungsrecht und ohne Betriebsrat – als Paradebeispiel der SPD für den erfolgreichen Unternehmer der Zukunft auf der Titelseite der taz! Ihr solltet Euch wenigsten entschuldigen. Fred van Dalen, Kamplintfort
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